Rheinische Post: Ungeliebte WestLB Kommentar VON THOMAS REISENER
Düsseldorf (ots)
Da wird die WestLB seit Monaten wie sauer Bier angeboten, und alle winken ab. Wer war nicht alles schon als Fusionspartner im Gespräch: Helaba, BayernLB, LBBW, NordLB und wie die Landesbanken sonst noch alle heißen. Mit der DekaBank wurde jetzt der nächste Name aus dem öffentlich-rechtlichen Lager genannt. Aber auch dort reagiert man entsetzt. Was soll man auch mit einer Braut, die von einem Skandal in den nächsten taumelt? Und die umgerechnet jeden Tag ein paar Millionen Euro Steuergelder verbrennt? Da ist es auch kein Trost, dass die meisten anderen Landesbanken ebenfalls in der Klemme stecken. Was ihnen fehlt, ist schlicht der Sinn: Nach dem von Brüssel verordneten Wegfall der staatlichen Privilegien suchen die Landesbanken verzweifelt nach neuen Ertragsmodellen. Und finden keine. Davon lenkt all das Gerede über Fusionen bloß ab. Als ob Patienten dadurch genesen, dass man sie mit anderen Kranken zusammenlegt. Im Gegenteil. Sie stecken sich nur gegenseitig an. Vielleicht sollten die Eigentümer erst einmal ein glaubwürdiges Geschäftsmodell für ihre WestLB entwickeln. Wenn das gut ist, kommen die Partner schon von ganz alleine.
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