Rheinische Post: Verdi lässt die Muskeln spielen
Düsseldorf (ots)
von Martin Kessler
Im Wettbewerb der Gewerkschaften um höhere Lohnabschlüsse zeigt Verdi-Chef Frank Bsirske allzu gern, wer im Arbeitnehmerlager den Ton angibt. Soeben hat die IG Metall in der Stahlbranche über fünf Prozent an Lohnerhöhung durchgesetzt. Jetzt muss die Dienstleistungsgewerkschaft beweisen, dass bei staatlichen Beschäftigten mindestens genauso viel möglich ist. Doch der Verdi-Chef verkennt, dass der öffentliche Dienst durch höhere Steuereinnahmen nur wenig an Spielraum gewonnen hat. Auch Produktivitätssteigerungen sind im staatlichen Sektor kaum auszumachen. Also geht es der Gewerkschaft nur um die stärkere Teilhabe. Daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen. Aber Verdi kann nicht das Tempo vorgeben und die öffentliche Hand mit spektakulären Streikaktionen erpressen. Angesichts des besseren Kündigungsschutzes ist es nur fair, dass die Gehälter der staatlichen Bediensteten etwas hinter denen der freien Wirtschaft zurückbleiben. Immerhin kämpft Verdi für Lohnerhöhungen in privilegierten Jobs. Ein tiefer Schluck aus der Pulle ist nicht drin. Gerade die Gemeinden, die ihre Finanzen wenigstens teilweise ins Lot gebracht haben, sollten nicht wieder in die Schuldenmacherei gezwungen werden. Sie brauchen das Geld - etwa für die Pensionen ihrer Bediensteten. Bericht: Verdi bestreikt Flughäfen..., Titelseite
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