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Rheinische Post: Nutzlose Mega-Streiks Kommentar VON MARTIN KESSLER

Düsseldorf (ots)

Es gehört zu den Vorzügen einer
Marktwirtschaft, dass die Menschen wählen können. Wer etwa sehr 
risikofreudig ist, macht sich selbstständig. Wer auf Karriere und 
höhere Löhne schielt, geht in die freie Wirtschaft. Wer einen 
sicheren Arbeitsplatz bevorzugt, strebt in den öffentlichen Dienst. 
Es gehört aber auch zu den Regeln der Marktwirtschaft, dass es für 
alles einen Preis gibt. Der Selbstständige muss mit dem 
Insolvenzrisiko leben, der Angestellte in der freien Wirtschaft mit 
seiner Entlassung, die öffentlich Bediensteten müssen sich mit 
niedrigeren Gehältern zufrieden geben. Es stimmt, dass die 
Beschäftigten in den vergangenen Jahren gegenüber den Unternehmern 
und Vermögensbesitzern in der Einkommensentwicklung zurückgefallen 
sind. Aber das war nicht immer so und spiegelt nicht zuletzt die 
Marktverhältnisse wieder. Im Zeitalter der Globalisierung werden jene
belohnt, die bereits sind, höhere Risiken einzugehen. Wenn jetzt 
Verdi gegen dieses Grundgesetz der Wirtschaft angeht, mag die 
Gewerkschaft mit ihrer Macht diese Entwicklung eine Zeitlang 
aufhalten. Auf Dauer werden die Marktkräfte stärker sein. 
Unvernünftige Abschlüsse, erzwungen durch Mega-Streiks, werden 
letztendlich in weniger Beschäftigung münden. Das ist ein zu hoher 
Preis.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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