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Rheinische Post: Israels Vertrauen verpflichtet

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern in Jerusalem vor der 
Knesset reden durfte, was bisher nur Staatsoberhäuptern vorbehalten 
war, ist ein Symbol der israelischen Gastgeber. Es dokumentiert, 
welche neue Qualität die israelisch-deutschen Beziehungen erreicht 
haben. Tiefe und Dichte der ersten Regierungs-Konsultationen erinnern
an das Vorbild der deutsch-französischen Verbindungen, die 
kriegerische Erzfeindschaft in eine belastbare Freundschaft 
verwandeln konnten.
Es verdient Dankbarkeit im Land der Täter, dass Deutschland aus dem 
Land der Opfer des Holocaust heute dieses Vertrauen entgegengebracht 
wird. Daraus erwächst allerdings auch eine ganz besondere 
Verantwortung. Für die Bundesregierung gehört das Existenzrecht des 
Staates Israel zur deutschen Staatsräson, das hat Merkel ebenso 
bekräftigt wie ihre Amtsvorgänger. Dies kann in einer so 
konfliktgeladenen Region wie dem Nahen Osten eines Tages sehr 
konkrete Beistandspflichten bedeuten - bis hin zu militärischen 
Kampfeinsätzen. Die Berliner Debatte über den Einsatz deutscher 
Patrouillenschiffe vor der Küste Libanons lässt ahnen, welche 
Kontroversen dann zu erwarten wären. Israel hat mit diesem Gedanken 
längst weniger Probleme als die deutsche Öffentlichkeit. Die ist auf 
solche weitreichenden Folgen immer noch nicht genügend vorbereitet.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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