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Rheinische Post: Kommentar: Tarifeinigung zu teuer erkauft

Düsseldorf (ots)

Dass das öffentliche Leben heute wie gewohnt
funktioniert, werden die Menschen den Arbeitgebern danken. Der Preis,
den Bund und Kommunen für die Einigung im Tarifstreit des 
öffentlichen Dienstes gezahlt haben, war jedoch eindeutig zu hoch. 
Nicht nur als Steuerzahler werden die Bürger selbst für den 
Milliarden-Abschluss aufkommen. Wenn die zur großzügigen 
Einheitslösung verdonnerten maroden Städte ihre Haushalte 
überstrapazieren, wenn gesunde Kommunen durch die Belastung in die 
Haushaltssicherung rutschen, werden sie Serviceleistungen 
einschränken, Dienstleistungen teilprivatisieren oder Gebühren 
erhöhen müssen.
Was die Arbeitgeber Verdi im Gegenzug dafür abgerungen haben  ein 
halbe Stunde Mehrarbeit , wirkt geradezu lächerlich, stellt gar den 
Sinn wochenlanger Verhandlungen und Warnstreiks in Frage. Einziger 
Trost: Die Arbeitszeiten sind nicht mehr unantastbar, und sie werden 
bei den nächsten Tarifverhandlungen auf den Tisch kommen. Dann wird 
Verdi nicht mehr mit Nullrunden argumentieren können. Aus noch einem 
Grund könnten die Arbeitnehmervertreter in zwei Jahren in einer 
deutlich schwächeren Position sein: Wie viel erfolgreicher kleine 
Spartengewerkschaften sind, die die Arbeitgeber im öffentlichen 
Dienst wohl gerade verhindert haben, hat zuletzt die GdL gezeigt.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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