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Rheinische Post: Taliban ohne Ende Kommentar VON MATTHIAS BEERMANN

Düsseldorf (ots)

Afghanistans Präsident Hamid Karsai ist einem
Attentat um Haaresbreite entkommen - einmal mehr. Es war bereits der 
dritte Versuch der radikal-islamischen Taliban, den Staatschef zu 
töten. Diesmal allerdings fiel die Attacke besonders spektakulär aus.
Ein Angriff mitten in der Hauptstadt Kabul, inmitten einer 
Militärparade und mit einer klaren Botschaft: Von einer Befriedung 
des Landes kann auch sieben Jahre nach dem Blitzkrieg einer 
westlichen Allianz gegen die Taliban keine Rede sein. Und von Frieden
schon gar nicht. Das wissen auch die internationalen Verbündeten von 
Karsai, die dessen Regime mit 50.000 Soldaten stützen. Deutschland 
ist mit 3200 Mann dabei, und dies wohl noch für Jahre. Machen wir uns
nichts vor: Dass die Nato, die das Rückgrat der Schutztruppe stellt, 
unlängst von einem Rückzug gesprochen hat, ist als politische 
Forderung zu verstehen, nicht als eine Beschreibung der militärischen
Wirklichkeit. Ausländische Soldaten und afghanische Truppen sichern 
kaum mehr als ein Minimum an Sicherheit. Viele Afghanen sind 
enttäuscht von Karsai, weil es ihm nicht gelungen ist, Recht und 
Ordnung zu schaffen. Die Taliban sind noch lange nicht besiegt.

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