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Rheinische Post: Mai-Gewalt

Düsseldorf (ots)

von Gregor Mayntz
Kaum haben die Berliner das Gefühl, dass die alljährlichen 
Gewaltorgien am 1. Mai nachlassen, kommen aus der zweiten deutschen 
Millionenstadt Schreckensmeldungen. In Hamburg hätte es sogar um ein 
Haar Tote geben können, stellen erschüttert die örtlichen 
Polizeiführer fest.
Was sich in der Hansestadt zutrug, war nur noch zum Teil 
"eventorientiert", wie es die Polizei oft verniedlicht. Sie meint 
damit gelangweilte Halbwüchsige, die durch Krawall ihren Hunger nach 
"Ereignissen" stillen wollen. Sie bilden den leicht motivierbaren 
Rahmen. Der Kern indes besteht nicht mehr nur aus politisch 
bedeutungslosen Linksextremisten, die sich wenigstens einmal im Jahr 
durch spektakuläre Inszenierungen wichtig machen wollen. Auch die 
rechte Szene hat dazugelernt. Die "autonomen Nationalisten" sind von 
den "linken Autonomen" kaum mehr zu unterscheiden. Sie gieren nach 
Aufmerksamkeit. Je blutiger, desto lieber.
Um diese brisante Eskalation zu stoppen, hat der Staat brauchbare 
Instrumente in der Hand: Vorfeldkontrollen, Festnahmen, Distanz 
zwischen links und rechts, zwischen Demonstranten und Gewalt. Das 
muss der Staat nutzen, statt sich durch blauäugige 
Gerichtsentscheidungen selbst zu schwächen.
Bericht: Entsetzen über . . ., Titelseite

Pressekontakt:

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Telefon: (0211) 505-2304

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