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Rheinische Post: EU schwingt die Raucher-Keule Kommentar VON GERHARD VOOGT

Düsseldorf (ots)

Viele Raucher erleben in diesen Tagen schwere
Zeiten. Nachdem das Nichtraucherschutzgesetz in NRW in Kraft getreten
ist, darf in den Restaurants und Gaststätten nur noch in bestimmten 
Ausnahmefällen geraucht werden. Schon kündigt die EU-Kommission in 
Brüssel den nächsten Schritt an. Eine Änderung der 
Arbeitsschutzverordnung soll künftig auch die Mitarbeiter von Kneipen
vor dem blauen Dunst der Gäste schützen. "Rauchen einstellen", heißt 
es dann auch in vielen Betrieben, die sich jetzt flugs zum 
"Raucher-Club" erklärt haben, um das Nikotin-Verbot zu umgehen. Die 
Nichtraucher-Initiative wird möglich, weil die EU für 
Arbeitsschutzregelungen zuständig ist. Das Thema Gesundheit fällt 
dagegen in die Zuständigkeit der Länder, was dazu führte, das es 
einen bunten Reigen von Regeln und Ausnahmefällen gibt. So setzt NRW 
den Nichtraucherschutz mal eben über die Karnevalstage außer Kraft. 
Eine "rheinische Lösung", die in Brüssel auf wenig Verständnis stößt.
Ein einheitliches Rauchverbot würde Klarheit schaffen. Auch für die 
Eckkneipen. Denn den inhabergeführten "Ein-Mann-Pinten" könnte die 
Raucher-Keule der EU nichts anhaben. Wer keine Mitarbeiter hat, muss 
auch keine schützen. Das mag ein Trost für die Raucher sein. Ihre 
Rückzugsräume werden enger. Aber ganz verschwinden sie nicht.

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