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Rheinische Post: Angst an der Börse

Düsseldorf (ots)

von Georg Winters
Wäre die Börse ein Ort, an dem sich alle Spieler rational 
verhalten, könnte man die Kursentwicklung voraussehen. Aber das ist 
Wunschdenken. Der Aktienmarkt wird auch von Angst regiert, und 
Investoren, die nicht die letzten Ratten auf dem sinkenden Schiff 
sein wollen, verkaufen stets nach dem Motto: Rette sich, wer kann. 
Das ist die bittere und wenig neue Erkenntnis von gestern.
Ob deutsche Banken und Versicherer noch einmal durch die 
internationale Finanzkrise direkt in Mitleidenschaft gezogen werden, 
weiß niemand. Aber auch Sippenhaft ist eine Regel am Aktienmarkt, und
darüber darf sich niemand aufregen, weil er an guten Tagen davon auch
profitieren kann. Deshalb kaufen die Mutigen jetzt Bankaktien, und 
die Optimisten verkaufen sie nicht, sondern warten auf das Ende der 
Finanzkrise - wann immer das sein mag.
Die Bankenkrise trifft die Realwirtschaft nicht, aber das ist kein 
Grund zur Entwarnung. Bisher sprechen viele in Deutschland nur von 
Konjunkturschwäche. Aber je länger die Krise in Amerika dauert, um so
mehr verdüstert sich auch hier der Himmel. Von guten Prognosen für 
2008 darf man sich nicht blenden lassen. Irgendwann sind die 
Auftragsbücher leer. Und dann fangen die Probleme erst an.
bericht: Talfahrt der wirtschaft . . ., Titelseite

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