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Rheinische Post: Neuer Tiefschlag für die SPD

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Es ist eine Zäsur: Die SPD ist nicht mehr die mitgliederstärkste 
Partei. Sie wird abgelöst von der CDU. Die Sozialdemokraten haben 
diesen Tiefschlag zwar mit Bangen erwartet, schließlich verlieren sie
spätestens seit Hartz IV Tausende Mitglieder pro Monat. Doch es 
schmerzt trotzdem: Für die Psychologie der Genossen war die Tatsache,
dass sie die stärkste der Parteien waren, immer ähnlich wichtig wie 
das Widerstehen ihrer sozialdemokratischen Großväter gegen den 
aufziehenden Nationalsozialismus. Nun korrespondiert also auch die 
Mitgliederzahl mit den desaströsen Umfragewerten zwischen 20 und 26 
Prozent.
Die CDU, deren Generalsekretär für Montag schon zur 
Jubel-Pressekonferenz geladen hat, sollte sich mit schadenfrohen 
Kommentaren zurückhalten. Sie überholt die Konkurrenz nur deshalb, 
weil sie etwas weniger Mitglieder verliert. Fakt ist: Beide 
Volksparteien leiden an Auszehrung. Es gibt schon Landstriche, in 
denen sie nicht mehr genügend qualifiziertes Personal finden, um alle
Posten adäquat zu besetzen. CDU und SPD gemeinsam binden lediglich 
noch gut eine Million Mitglieder an sich. Die hatte die SPD mit dem 
deutschen Obama Willy Brandt als Parteichef 1976  allein - in der 
wesentlich kleineren Bundesrepublik. Es ist keine Krise der SPD 
allein, sondern eine des Parteiensystems.

Pressekontakt:

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Telefon: (0211) 505-2303

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