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Rheinische Post: Unklare Mission am Hindukusch Kommentar VON HELMUT MICHELIS

Düsseldorf (ots)

Wie mag es in den deutschen Soldaten aussehen,
die in Afghanistan in jeder Sekunde damit rechnen müssen, Opfer einer
heimtückischen Sprengfalle, eines Hinterhalts oder einer Rakete zu 
werden? Sie wissen, dass sie gegen solche Angriffe fast wehrlos sind.
Sie wissen auch, dass die Taliban spätestens durch den Tod zehn 
französischer Fallschirmjäger in ihrem Vorgehen bestätigt worden 
sind. Denn in Frankreich werden nun heftige Diskussionen bis hin zum 
Abbruch des Einsatzes geführt. Das hat bedrohliche Folgen für den 
bislang ruhigeren Norden Afghanistans, den Verantwortungsbereich der 
Bundeswehr: Die Anschläge häufen sich. Auch wenn der Begriff vom 
"Himmelfahrtskommando am Hindukusch" überzogen ist: Die Stimmung in 
der Truppe ist schon deshalb auf der Kippe, weil Spezialisten wie 
Fallschirmjäger oder Ärzte in zu dichter Folge in Einsätze gehen 
müssen. Dazu kommt das Desinteresse in der Heimat. Muss es da 
verwundern, wenn die Bundeswehr-Nachwuchswerbung Probleme bekommt, 
wenn angehende Offiziere ihre Berufswahl in Zweifel ziehen? Die 
Soldaten sind vom Bundestag in diese Mission geschickt worden. Die 
Politik muss jetzt sagen, wie sie den gefährlich vor sich hin 
dümpelnden Afghanistan-Einsatz zum Erfolg bringen will. Darauf haben 
die Soldaten einen Anspruch.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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