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Rheinische Post: Kommentar: Länder-Gezänk

Düsseldorf (ots)

Das Gezerre, das einige Bundesländer um das
Banken-Rettungspaket veranstalten, ist unwürdig. Bayerns 
Finanzminister Erwin Huber will weniger zum 500-Milliarden-Euro-Topf 
beisteuern, als der Bund verlangt. Das begründet er mit Lasten, die 
Bayern durch seine angeschlagene Landesbank zu schultern hat. Das ist
kleinstes Karo. Bei der aktuellen Krise geht es nicht darum, ein paar
tausend Jobs bei Landesbanken zu retten, deren Existenzberechtigung 
man ohnehin bezweifeln kann. Es geht um die Rettung des weltweiten 
Banken- und Wirtschaftssystems. Es verwundert, dass Huber in der 
ersten Reihe der Blockierer marschiert, obwohl er sonst gerne den 
Patrioten gibt. Und hat nicht Huber im Wahlkampf noch betont, dass 
der Freistaat das wirtschaftlich stärkste Land in Deutschland sei? Da
wird es wohl mehr schultern können als die Lasten der BayernLB.
Ähnlich peinlich Thüringen. Seit 18 Jahren hängt das Land am Tropf 
des Finanzausgleichs und hat der föderalen Solidarität viel zu 
verdanken. Kaum ist es auch mal gefordert, feilscht es wie ein 
Teppichhändler. Das US-Repräsentantenhaus hatte das amerikanische 
Rettungspaket im ersten Anlauf platzen lassen und damit erneute 
Kursstürze ausgelöst. Das wird der Bundesrat am Freitag kaum 
riskieren.

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