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Rheinische Post: Hubers Fall Kommentar VON REINHOLD MICHELS

Düsseldorf (ots)

Der fällige Rücktritt des bayerischen
Finanzministers Huber verweist auf mehr als das Scheitern eines 
Politikers ohne Fortüne. Hubers Demission wegen politischer 
Verantwortung, die einem demokratischen Reinheitsgebot entspricht und
nicht identisch sein muss mit persönlicher Schuld, belegt, was in 
diesen Tagen, in denen alle Banker am Pranger stehen, offenkundig 
ist: Wenn Politik sich mit Wirtschaft, hier: mit bayerischer 
Kreditwirtschaft verschwistert, können auch schlimme Unfälle 
passieren. Der Staat löscht jetzt zwar manches Feuer, einige Brände 
hat er aber mit gelegt. Politiker tun sich in diesen Tagen sehr dicke
und nutzen die große Krise für selbstgefällige Auftritte, die sie an 
frivolen Bankhaus-Akrobaten früher zu Recht kritisiert haben. Maß und
Mitte ist das Gebot der Stunde auf Seiten der Wirtschaft und der 
Politik. Dass das erste politische Opfer des Finanzdesasters ein 
CSU-Spitzenmann ist, beleuchtet grell die neuen bayerischen 
Verhältnisse. Im Freistaat läuft vieles nicht mehr rund. Die CSU wird
sich noch einmal glücklich schätzen, in Horst Seehofer einen neuen 
starken Mann für Partei und Staatskanzlei zu haben, der aus 
politisch-geographischen Gründen den Münchner Sümpfen fern war.

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