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Rheinische Post: Kommentar: Bahn spielt mit dem Vertrauen

Düsseldorf (ots)

Als ob die ICE-Reisenden nicht schon hart genug
geprüft worden wären, legt die Bahn aus scheinbar freien Stücken mal 
eben rund ein Viertel ihrer Flotte an superschnellen Zügen still. 
Eine echte Begründung gibt sie dafür nicht. Sätze wie "Sicherheit hat
für uns absoluten Vorrang" helfen nicht weiter, sind pure 
Selbstverständlichkeiten.
Stattdessen schimpft Bahn-Chef Hartmut Mehdorn auf die Hersteller der
Züge, sie hätten "belastbare Garantien" verweigert. Was immer das 
heißen mag. Für den sicheren Betrieb eines Fahrzeugs ist in erster 
Linie der Betreiber zuständig, vor allen Dingen dann, wenn das 
Produkt die Werkshallen schon vor Jahren verlassen hat.
Was ist also los mit den ICE und ihren Achsen? Nach dem Unfall von 
Köln musste die Bahn von der Aufsichtsbehörde gezwungen werden, 
unverzüglich sämtliche Züge des entgleisten Typs auf Risse zu 
untersuchen. Sie wollte unbedingt die damit verbundenen Zugausfälle 
vermeiden. Jetzt legt sie von sich aus einen kompletten Typ still. 
Das wirft Fragen auf. Wissen die Verantwortlichen mehr über die 
Unfallursache als öffentlich bekannt? Oder geht es nur darum, der 
Industrie den Schwarzen Peter zuzuschieben? Mit Informationspolitik 
dieser Art wird das Vertrauen in ein grundsätzlich äußerst sicheres 
Verkehrsmittel erschüttert.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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