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Rheinische Post: Solarworld und Opel Kommentar VON THOMAS REISENER

Düsseldorf (ots)

Solarworld will Opel übernehmen. Weil
Solarzellen und Autos kaum etwas gemeinsam haben, glaubten gestern 
zunächst alle an einen Scherz. Mehrfach musste der unternehmerische 
Newcomer betonen, dass er es ernst meint mit dem Angebot. Dann erst 
wich das Grinsen der Empörung. Warum eigentlich? Die Preussag hatte 
auch als Bergbaukonzern begonnen, bevor sie nach zahlreichen Zukäufen
unter dem Namen TUI zu Europas größtem Tourismus-Anbieter wurde. Und 
Mannesmann war vor allem ein Maschinenbauer, bevor er unter Vodafone 
zum reinen Mobilfunker wurde. Branchenfremde Übernahmen sind also 
weder ungewöhnlich, noch per se zum Scheitern verurteilt. Auch die 
Übernahme von Goliath durch David gab es in Deutschland schon oft. 
Schaeffler/Continental ist nur das jüngste Beispiel. Die Empörung 
überspielt vielleicht auch nur den Schock. Mit dem Angebot wird vor 
allem den Autobauern in Deutschland deutlich vor Augen geführt, dass 
sie einer vergangenen Industrie-Epoche angehören. Die Zeit für 
Unternehmen, deren Geschäftsidee das Verbrennen von Öl zum Zweck der 
Energiegewinnung ist, läuft ab. Dafür gibt es heute intelligentere  
und offenbar auch lukrativere Methoden.

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