Rheinische Post: Terror-Falle Bombay von Christine Möllhoff
Düsseldorf (ots)
Die Stimmung zwischen Indien und Pakistan schaukelt sich gefährlich hoch. Laut wird in Delhi bereits über Militärschläge auf Terrorcamps in Pakistan nachgedacht. Damit würde Indien jedoch in die Falle der Terroristen tappen, die die Atommächte mit dem Anschlag in Bombay in die Eskalation zwingen wollen. Deshalb haben die Drahtzieher die Spuren nach Pakistan so verführerisch, beinahe zu verführerisch offen ausgelegt. Machart und Indizien legen nahe, dass ein globales Terror-Joint-Venture dahinterstecken könnte: aus al Qaida, pakistanischen Terrorgruppen und womöglich "Schurkenelementen" in Pakistans Geheimdienst. Sie eint das Ziel, die US-nahe Regierung in Islamabad zu destabilisieren und den Konflikt zwischen den Atommächten wieder hoch zu kochen, damit Pakistan Truppen von der Grenze zu Afghanistan an die Grenze zu Indien verlegt. Dies wiederum würde den Kampf gegen die Taliban schwächen, die freies Spiel hätten. Das träfe auch die deutschen Soldaten am Hindukusch. Geht die Rechnung auf, wird ihr Einsatz noch gefährlicher. Wer also im Westen glaubt, die Attacke als regionales Terror-Problem abtun zu können, irrt gefährlich. Bombay hat weltpolitische Sprengkraft.
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