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Rheinische Post: Staat muss handeln Kommentar Von Thomas Reisener

Düsseldorf (ots)

Die aktuelle Rezession ist gefährlicher als die
meisten bisher. Erst wenige Krisen waren dermaßen total: Selbst 
Schwellenländer wie Indien oder Brasilien, die von der Implosion der 
Wall Street ursprünglich gar nicht betroffen waren, sind inzwischen 
vom Abwärtssog erfasst. Diesmal kann die Weltwirtschaft  anders als 
bisher  Schwächen in einem Erdteil also nicht mehr durch 
Investitionen in boomende Alternativ-Regionen abfedern. Außerdem kam 
diese Krise schrecklich plötzlich: Im Oktober brach die Wirtschaft so
abrupt ein, dass kein Unternehmen darauf vorbereitet war. Jetzt 
wackeln überall die Banken-Finanzierungen für Projekte, die 
eigentlich auf Wachstum ausgerichtet waren. Und damit die 
Geschäftspläne. Weltweit wirtschaften die Unternehmen nur noch auf 
Sicht. Staatliche Geldspritzen reichen da nicht. Wie die Unternehmen 
kommt auch der Staat nicht mehr um eine strukturelle Antwort auf die 
zunehmende Komplexität der Weltwirtschaft herum. Eine gute Antwort 
darauf wäre: Mehr Einfachheit. Etwa beim komplizierten Hin- und Her 
des Föderalismus, das die staatliche Schlagkraft schwächt. Oder beim 
Steuerrecht, das nur in wenigen Industriestaaten absurder und 
umständlicher als in Deutschland ist.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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