Rheinische Post: Umstrittene Pipeline Kommentar Von Detlev Hüwel
Düsseldorf (ots)
NRW-Umweltminister Uhlenberg ist der Kragen geplatzt. Er kritisiert, dass sich das Unternehmen Bayer über real existierende Planungsvorgaben hinwegsetzt und erst im Nachhinein eine Genehmigung für Änderungen beantragt hat. Wie etwa beim Schutz der Röhren vor Beschädigung und damit vor einem Ausströmen des hochgiftiges Gases: Die verwendeten Geogrid-Matten sind offenbar schmaler als angegeben. Zudem soll die CO-Röhre an etlichen Stellen von den Trassenplänen abweichen (Dass die streckenweise parallel zur ihr verlaufende Erdgas-Leitung diesen "Umweg" mitmachen muss, ist bisher kaum thematisiert worden). Der Landesregierung kann es jedenfalls nicht recht sein, wenn der Eindruck entsteht, als würden beim Bau der Kohlenmonoxid-Pipeline quasi bei Nacht und Nebel vollendete Tatsachen geschaffen. Dafür ist das Projekt zu heikel. An die 100.000 betroffene Bürger haben schon mit ihrer Unterschrift protestiert. Die Regierung verweist zu Recht auf die große wirtschaftliche Bedeutung des Vorhabens. Doch um dafür in der Bevölkerung auf Akzeptanz zu stoßen, muss vor allem der Projektbetreiber für größtmögliche Transparenz im Verfahren sorgen. Hier, so scheint es, gibt es doch erhebliche Defizite.
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