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Rheinische Post: Kölner Verhältnisse

Düsseldorf (ots)

von Ulli Tückmantel
Sind die Umstände und Ursachen der Kölner Katastrophe, die da 
jetzt scheibchenweise ans Licht kommen, eigentlich typisch für Köln? 
Sie sind zumindest nicht untypisch für eine Stadt, in der es seit 
Jahrzehnten kein größeres öffentliches Bauprojekt gibt, das ohne 
mittelschwere Skandale sein Richtfest erlebt hätte. Beim Skandal um 
die Millionen-Schmiergelder, die beim Bau der Müllverbrennungsanlage 
flossen, bei den kleinen und großen Skandalen um den Bau der 
Köln-Arena, vielleicht sogar noch beim skandalumwitterten Bau und der
Finanzierung der neuen Kölner Messe-Hallen, mochten sich die Kölner 
noch einreden oder einreden lassen, all das sei im Grunde doch 
irgendwie von ihrer Klüngel-Kultur gedeckt. Jetzt haben diese 
Verhältnisse wahrscheinlich zwei Menschenleben gefordert und große 
Teile des kulturellen Gedächtnisses der Stadt zerstört. Dafür möchte 
Fritz Schramma, der als Oberbürgermeister ohne jeden Zweifel die 
Verantwortung zu tragen hat, ungern verantwortlich gemacht werden, 
und der Chef der Verkehrsbetriebe und der Chef der Bauverwaltung 
natürlich auch nicht. Und so drängt sich eben der Verdacht auf, dass 
es die ganz besonderen Kölner Verhältnisse waren, die das Historische
Archiv zum Einsturz gebracht haben.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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