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Rheinische Post: Labour verliert Kommentar Von Godehard Uhlemann

Düsseldorf (ots)

Gordon Brown nimmt offensichtlich Maß am
Seefahrer-Knigge, wonach der Kapitän als letzter das sinkende Schiff 
verlässt. Die Mannschaft von Großbritanniens Premier erodiert im 
Tagestakt. Immer mehr Regierungsmitglieder steigen aus. Es ist eine 
Abstimmung mit den Füßen, die weit über Kabinettsgerangel hinausgeht 
und mittlerweile die gesamte Labour-Party erfasst hat. Schon vor 
Jahresfrist, lange bevor der aktuelle Spesenskandal die Briten in 
Rage versetzte, war eine Labour-Revolte gegen den Frontmann Brown 
losgebrochen. Da begehrten viele Genossen auf, sie wollten den 
Regierungschef stürzen. Der versprach eine neue Politik, doch die 
blieb bisher aus. Labour braucht einen Befreiungsschlag, um 
Glaubwürdigkeit und Führungsfähigkeiten zu beweisen. Da Gordon Brown 
Teil des Problems und nicht Teil der Lösung ist, wird er nicht 
bleiben können, wenn viele seiner Mannschaft gehen. Er wird nach der 
für seine Partei misslichen Europawahl Posten umbesetzen, doch das 
wird die dramatische Lage Labours nicht bessern. Eine Regierung 
braucht Legitimation. Wenn Brown noch immer an seine unwiderstehliche
Wirkung auf Wähler glaubt, muss er sich jetzt dem Risiko einer 
Neuwahl stellen.

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Telefon: (0211) 505-2303

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