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Rheinische Post

Rheinische Post: Auf Kinder achten Von Eva Quadbeck

Düsseldorf (ots)

Der deutliche Anstieg beim Entzug des
Sorgerechts von Eltern zeigt, dass sich eine Gesellschaft auch ohne 
neue Gesetze weiter entwickeln kann. In Deutschland ist eine Kultur 
der Verantwortung und des Hinschauens gewachsen: Bei den Jugendämtern
gehen mehr Anzeigen ein. Zugleich greifen die Behörden häufiger hart 
durch. Angesichts der erschütternden Todesfälle geschundener, 
misshandelter und hungernder Kinder ist die erhöhte Alarmbereitschaft
der Jugendämter zu begrüßen. Allerdings muss in jedem Fall sorgfältig
geprüft werden, ob ein Zurück in die Familie möglich ist.
Die Politik hat auf die dramatischen Todesfälle kleiner Kinder 
schwerfälliger reagiert. Die Neuregelungen zum Kinderschutz, auf die 
sich die große Koalition nun geeinigt hat, sind nur ein Anfang, um 
ein sicheres Netz für Kinder zu schaffen. Die nächste Regierung wird 
nachbessern müssen. Am Ende hat Familienministerin von der Leyen 
viele Kompromisse machen müssen, damit das Gesetz nicht scheitert.
Ihr Stil, wie sie beim Kinderschutz und auch beim Gesetz gegen 
Kinderpornos im Internet bis zum Schluss kämpft, empfiehlt sie für 
andere Posten, auf denen man Standvermögen braucht: zum Beispiel das 
Gesundheitsministerium.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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