Rheinische Post: Chance für den Irak
Düsseldorf (ots)
von Martin Bewerunge
Im Irak jubeln die Menschen auf den Straßen. Volksfest-Stimmung breitet sich aus, wo der Terror in den vergangenen Tagen einen besonders hohen Blutzoll gefordert hatte: Die US-Truppen verlassen Städte und Dörfer. Ein Rückzug, der das Land voranbringen soll, das hoffen die Einheimischen. Ein Tag des Sieges über die amerikanische Besatzung, so dreht es die irakische Regierung mit Blick auf die anstehenden Parlamentswahlen. Der eingelöste Teil eines Versprechens, das half, die US-Wahl zu gewinnen, weiß der amerikanische Präsident Barack Obama. Wie auch immer: Jetzt gibt es kein Zurück mehr. In den nächsten Monate muss es dem Irak gelingen, mit eigenen Mitteln für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Es gibt nur eine Chance, dieses Fundament für eine bessere Zukunft zu legen. Ein Fundament, das stark genug ist, die Verwindungskräfte einer religiös und ethnisch tief gespaltenen Gesellschaft aufzufangen. Gegen punktuelle Attentate wird der junge Staat kaum gefeit sein. Es wird vielmehr darauf ankommen, dass nicht mehr ganze Regionen unter die Kontrolle von Aufständischen geraten. Und darauf, dass sich Sunniten und Schiiten nicht zu einem Bürgerkrieg aufstacheln lassen. Hoffentlich nutzen sie diese eine Chance.
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