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Rheinische Post: Steuer auf Stühle

Düsseldorf (ots)

von Ulli Tückmantel
Die Stadt Geldern hält sich selbst für ein schlechtes Beispiel, um
das hemmungslose Abkassieren bei Gastronomen durch ein Rathaus zu 
belegen: Die jährliche Sondernutzungsgebühr für Außengastronomie 
beträgt drei Euro für die ersten 15 und 50 Cent für jeden weiteren 
Quadratmeter, also selbst bei einer üppig bemessenen Terrasse kaum 
100 Euro pro Jahr - darüber würde jeder Großstadt-Wirt laut lachen. 
Tatsächlich ist die Stadt Geldern aber ein sehr gutes Beispiel für 
die falsche Denkweise, die hinter der Sondernutzungsgebühr steckt: An
ihrem großen Marktplatz liegen sich zwei prägenden Immobilien 
gegenüber. Die eine steht bereits seit über einem Jahr leer 
(Woolworth), die andere (Hertie) wird gerade in den besenreinen 
Leerstand überführt. Was für Leben auf dem Gelderner Marktplatz 
sorgt, das sind nach dem Sterben der früheren Handels-Magnete vor 
allem die Terrassen der fleißigen Gastronomen mit ihrem 
abwechslungsreichen Angebot. Wer klug ist, tut alles, damit das so 
bleibt. Menschen, die sich gern in ihren Innenstädten aufhalten und 
bei schönem Wetter draußen einen Kaffee trinken, stellen zudem keine 
Sondernutzung einer Stadt dar. Sie zahlen dafür bereits reichlich 
Steuern. Für eine zusätzliche Steuer auf Stühle gibt es keinen Grund.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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