Rheinische Post: Der teure Klimawandel Kommentar Von Georg Winters
Düsseldorf (ots)
Klimawandel war für viele von uns lange Zeit kein greifbares Phänomen. Aber wenn man an einem Tag schwitzt, am nächsten triefnass wird, der Keller nach dem Starkregen mal wieder unter Wasser steht, die Ziegel vom Dach fallen und der Versicherer mehr Geld haben will - dann begreift jeder Hausbesitzer, was Klimawandel für das eigene Portemonnaie bedeutet. Dass Gebäudeversicherungen bald teurer werden, ist die logische Konsequenz aus dem Trend zu stärkeren Unwettern. Ein Versicherer ist keine wohltätige Einrichtung, sondern ein Unternehmen, das Geld verdienen will. Und wenn man den Kunden mehr und höhere Schäden erstatten muss, dann müssen diese Kunden mehr Beitrag zahlen. Sonst funktioniert das Geschäftsmodell nicht. Die Alternative für Versicherer: Sie suchen sich neue Erwerbsquellen - wie die Münchener Rück mit ihrer Beteiligung am geplanten Wüstenstrom-Projekt "Desertec". Wirbelstürme, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen sind angesichts des Klimawandels für die Versicherungsbranche nur noch schwer zu kalkulieren. Statt dessen bietet Solarstrom irgendwann vermutlich eine rentable Investitionsmöglichkeit. Das zeigt: Natürlich kann man unter dem Klimawandel stöhnen - aber man kann mit ihm auch Geld verdienen.
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