Rheinische Post: Team Durchschnitt von Michael Bröcker
Düsseldorf (ots)
Alice Schwarzer dürfte ihre helle Freude an dem Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier haben. Die Frauenquote hat der Merkel-Herausforderer übererfüllt. Nur bringt Weiblichkeit alleine keine Wählerstimme. Zu offensichtlich, dass die Parteistrategen die Mitgliederkartei nach den Kriterien "Frau, jung" durchforstet haben. Jenseits von Kabinetts-Schwergewichten wie Peer Steinbrück und interessanten Neulingen wie Manuela Schwesig fehlt es an Kompetenz und Esprit. Das Team ist eine solide sozialdemokratische Melange aus Alt und Neu mehr nicht. Wieder einmal beweist Steinmeier, dass er Risiko scheut. Regionen und Flügel wurden bedient, das Team aufgeblasen. Und warum hat der selbsternannte Vertreter der "Neuen Mitte" kein echtes Schwergewicht aus der Wirtschaft gewinnen können? Warum muss SPD-Vize Nahles das wichtige Thema Bildung besetzen, obwohl sie dazu selten etwas sagt? Warum wirbt ausgerechnet ein Finanzinvestor, der den Mindestlohn kritisiert, für die SPD? Hoffungsträger sollten in der Lage sein, der Hoffnung Ausdruck zu verleihen. Erst recht bei Umfragewerten von 25 Prozent. CDU-Chefin Angela Merkel braucht jedenfalls keine Angst haben.
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