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Rheinische Post: Clintons Mission Kommentar Von Martin Bewerunge

Düsseldorf (ots)

Kann die Reise eines ehemaligen amerikanischen
Präsidenten in ein Land, das die USA jahrelang zu den größten 
Schurkenstaaten zählten, eine "rein private Angelegenheit" sein? Und 
beschränkt sich der Besuch dieses Polit-Promis bei einem Regime, das 
derzeit nicht mit wüsten atomaren Drohungen geizt, wirklich auf das 
Bemühen um die Freilassung zweier US-Journalistinnen? Niemand im 
Weißen Haus erwartet wohl ernsthaft, dass die erstaunte Welt dieser 
offiziellen Darstellung Glauben schenkt. Schon deshalb nicht, weil 
der Mann, der da gestern vom "Geliebten Führer" Nordkoreas in 
Pjöngjang mit einigem Pomp empfangen wurde, mit der amtierenden 
US-Außenministerin verheiratet ist. Tatsächlich handelt es sich beim 
Treffen Bill Clintons mit Kim Jong-Il um eine minutiös vorbereitete 
diplomatische Mission, von der sich beide Seiten viel erhoffen: Für 
den schwerkranken Kim mag dahinter ein letztes armseliges Begehren um
internationale Anerkennung stecken. US-Präsident Barack Obama aber 
könnte außenpolitisch einen Coup landen, gelänge es seinem 
geschickten Vor-Vorgänger Clinton jetzt, die völlig vernagelte 
Führung Nordkoreas zur Rückkehr an den Verhandlungstisch zu bewegen. 
Manchmal ist etwas weniger Konvention ja mehr.

Pressekontakt:

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Telefon: (0211) 505-2303

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