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Rheinische Post: Die Opfer von Kundus

Düsseldorf (ots)

Es war immer wirklichkeitsfremd zu glauben,
dass der Afghanistan-Einsatz, der mit "Krieg" treffender beschrieben 
ist, keine Rolle im Bundestagswahlkampf spielen sollte. Aber diese 
Auseinandersetzung muss redlich geführt werden. Es ist deshalb 
abstoßend, wie einzelne ihr parteipolitisches Süppchen auf dem Feuer 
kochen, das der Luftangriff auf zwei von Taliban gekaperte Tankwagen 
entzündet hat. Dieselbe Verve, die diese Kritiker beim Beschuldigen 
des kommandierenden Offiziers zeigen, wünschte man sich von ihnen, 
wenn es die zahlreichen Opfer aufseiten der Bundeswehr zu beklagen 
gilt. Viele von denen, die nun den tödlichen Befehl des Oberst Klein 
analysieren, haben von der Dynamik der Situation und von dem Umfeld, 
in dem die Bundeswehr operieren muss, schlicht keine Ahnung. Am 
Hindukusch verteidigen Deutsche unter Einsatz ihres Lebens auch jene 
Freiheit, die ihre Kritiker daheim munter nutzen, die Debatte mit 
allerlei unsachlichen Interview-Hinweisen anzuheizen.
Die Konsequenz darf nun nicht heißen, hektisch über Abzugsdaten zu 
reden und so die Bundeswehr zum Spielball zu machen. Dass 
Verteidigungsminister Jung überfordert wirkt, erschwert die Sache 
allerdings. Die Kanzlerin ist deshalb gut beraten, Afghanistan heute 
mit einer Regierungserklärung zur Chefsache zu machen.

Pressekontakt:

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Telefon: (0211) 505-2303

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