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Rheinische Post: Schlechter Tag für den Steuerzahler Von Antje Höning

Düsseldorf (ots)

Politische und ökonomische Rationalität fallen
in Wahlzeiten gern auseinander. Das zeigt sich besonders beim 
Krisenmanagement für die Autoindustrie. Um den Absturz der Branche 
auf die Zeit nach der Bundestagswahl zu verzögern, legte die 
Merkel-Regierung eine Abwrackprämie auf, die gesamtwirtschaftlich 
schädlich ist. Ähnlich kurzsichtig ist die scheinbare Rettung von 
Opel. Politisch mag der Verkauf an Magna ein Erfolg sein. Die 
Opel-Frage ist fürs erste gelöst, Kanzlerin und Kandidat haben ihre 
Pläne durchgesetzt. Von einem guten Tag für Opel, den die 
Politik-Elite ausrief, kann dennoch keine Rede sein. Von einem guten 
Tag für den Steuerzahler schon gar nicht. Bis zu 4,5 Milliarden Euro 
könnten ihn die Rettung von 25000 deutschen Opel-Stellen kosten, das 
sind 180000 Euro pro Arbeitsplatz. Zu viel Geld.
Zumal einiges dafür spricht, dass die Jobs auf Dauer trotzdem nicht 
zu halten sind und Opel in die Knie geht wie fast jeder staatlich 
gerettete Betrieb zuvor. Schließlich ächzt die Branche unter 
Überkapazitäten. Und dass ausgerechnet der im Autobau unerfahrene 
Magna-Konzern den Opelanern zeigt, wie man wettbewerbsfähige Autos 
baut, muss bezweifelt werden. Da war das von der Regierung 
leichtfertig aussortierte Fiat-Konzept überzeugender, wenn sie schon 
nicht den einzig ordnungspolitisch sauberen Weg der Opel-Insolvenz 
zulassen wollte.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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