Rheinische Post: Polizei rüstet auf
Düsseldorf (ots)
von Gerhard Voogt
Die Polizei in NRW hat alle Streifenwagen mit Maschinenpistolen ausgerüstet. Das sei ein zielloser Aktionismus, behaupten Kritiker. In der Eifel sei die Bedrohungslage schließlich eine ganz andere als am Kölner Hauptbahnhof. Tatsächlich? Die Menschen im sauerländischen Örtchen Oberschledorn wissen es besser. Dort wurden im September vor zwei Jahren drei Islamisten verhaftet. Die waren dabei, in einem Ferienhäuschen Sprengstoff für ein Attentat anzurühren. Beim Zugriff der Ermittler versuchte ein Terrorist zu fliehen. Als er überwältigt wurde, fiel ein Schuss. Oberschlehdorn geriet in die Weltnachrichten. Der Fall zeigt: Terroristen agieren nicht nur in Großstädten. Die "Sauerland-Bomber" nutzten das Idyll als Rückzugsraum. Die Anweisung, alle Polizeistreifen in NRW aufzurüsten, ist daher nur konsequent. Auch der Vergleich zum "Deutschen Herbst" 1977 hinkt. Bei der Fahndung nach dem entführten Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer waren Autofahrer mit vorgehaltener Maschinenpistole kontrolliert worden. Diesmal geht es nicht martialisch zu. Und viele Menschen in NRW sind sich einig: Wenn es gilt, islamistische Terroristen zu stoppen, sind Waffen im Polizeikeller wenig hilfreich.
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