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Rheinische Post: Quelle ohne Chance

Düsseldorf (ots)

von Georg Winters
Das endgültige Aus für Quelle Deutschland löst Wehmut und 
Enttäuschung aus. Wehmut, weil schon wieder ein Traditionsunternehmen
von der Bildfläche verschwindet. Enttäuschung bei den Mitarbeitern, 
die nach Monaten des Bangens und Hoffens am Ende doch das Nachsehen 
haben.
Dass das einstige Prunkstück des Versandhandels die vergangenen 
Monate überlebt hat, ist nur Wahlkampf-gesteuerten öffentlichen 
Hilfen zu verdanken, die die BayernLB und die teilweise im 
Staatsbesitz befindliche Commerzbank zur Verfügung gestellt haben. Es
ist im Interesse des Steuerzahlers, wenn die Banken nicht weiter Geld
für die Quelle GmbH geben. Deren Chancen, ausgerechnet inmitten der 
Finanzkrise zu gesunden, waren gleich Null.
Gründe für die Misere gibt es mehrere - die Finanzkrise, die die 
letzten Hoffnungen auf frisches Geld zunichte machte; Manager, die 
den Zug ins Internet-Zeitalter verschliefen und zu spät aufwachten; 
die Eigentümerin Madeleine Schickedanz, die mittelmäßigen Vorständen 
das großartige Erbe ihres Vaters anvertraute und letztlich keine 
Kontrolle mehr hatte. Die Zeche für das Versagen der anderen zahlen 
wie so oft die Mitarbeiter. Hoffentlich sieht es bei Karstadt besser 
aus.

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Telefon: (0211) 505-2304

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