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Rheinische Post: Problemfall Betreuungsgeld von Gregor Mayntz

Düsseldorf (ots)

Es stimmt: Staatliche Hilfe für Familien mit
Kindern landet oft nicht bei den Kindern, sondern in der Kneipe und 
im Zigarettenautomaten. Deswegen aber die Finger vom Betreuungsgeld 
lassen oder es durch Gutscheine ersetzen zu wollen, ist ebenfalls 
kein überzeugender Weg.
Denn die CSU hat ja Recht mit ihrer grundsätzlichen Analyse, dass die
Kita als allein seeligmachendes Erziehungsmodell die Kompetenz der 
Kernfamilie schwächt. Milliarden in die staatlichen Angebote früher 
Förderung und nichts für die kräftezehrenden Anstrengungen junger 
Väter und Mütter  diese Wertzumessung kann letztlich nicht das sein, 
was die Gesellschaft braucht. Es darf auch nicht sein, dass sich 
Kontrolleure durch die Ausgaben jeder Jungfamilie schnüffeln, um zu 
verhindern, dass das Geld in Bier statt in Buntstifte investiert 
wird.
Das Grundproblem entsteht nicht erst durch das Betreuungsgeld. Es ist
die immer noch achselzuckend akzeptierte Alternative, von "Hartz IV" 
um so besser leben zu können, je mehr Kinder vorhanden sind, während 
in den Familien mit mittleren Einkommen jedes Kind die Nöte 
vergrößert. Lohnend ist zudem ein Blick auf die Motivlage der 
Kritiker: Wer das Betreuungsgeld für verheerend hält, aber höhere 
Hartz-IV-Regelsätze fordert, der denkt selbst ideologisch  und nicht 
im Interesse der Kinder.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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