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Rheinische Post: Kluger Kompromiss

Düsseldorf (ots)

von Michael Bröcker
Der Steuerstreit in der Bundesregierung steuert seinem Ende 
entgegen. Kanzlerin Angela Merkel hat gestern in Düsseldorf die 
Lösung angedeutet: Eine erste, kleine Steuersenkung wird es schon 
2011 geben. Die Reform kommt 2012. Damit geht Merkel auf ihren 
Koalitionspartner FDP zu, der sich intern schon von dem Ziel 
verabschiedet hatte, Entlastungen im kommenden Jahr zu verkünden.
Merkels Kompromiss hat Charme. So muss Finanzminister Schäuble im 
ersten Haushalt, der von der Schuldenbremse überwacht wird, nicht 
zweistellige Milliardenausfälle verkraften. Gleichzeitig können Union
und FDP angesichts des zu erwartenden Sparpakets auch über Wohltaten 
reden. Dass die Reform für 2012 verbindlich festgelegt wird, wird 
zudem schon vorab für einen konjunkturellen Impuls bei Konsumenten 
und Unternehmen sorgen. "Vorzieheffekte" nennen das Ökonomen.
Und die Rekordverschuldung? Steuersenkungen sind auch bei 
angespannter Haushaltslage möglich, wenn sich die Politik 
gleichzeitig an das Beschneiden von Vergünstigungen herantraut. Es 
gilt das alte Prinzip: Je breiter die Bemessungsgrundlage, desto 
stärker können die Sätze gesenkt werden. Sprich: Wenn mehr einzahlen,
können mehr entlastet werden. Nur als Hinweis: Das Steueraufkommen im
Krisenjahr 2009 war das dritthöchste in der Geschichte.

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