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Rheinische Post: Blamage für Barroso Kommentar Von Anja Ingenrieth

Düsseldorf (ots)

Eine böse Blamage für José Manuel Barroso:
Schon vor Amtsantritt muss Europas "Exekutiv-Chef" seine Mannschaft 
umbilden. Das Europa-Parlament gewinnt die Machtprobe mit dem 
Portugiesen. Es erzwingt den Rückzug der umstrittenen bulgarischen 
Kandidatin Rumiana Jeleva, die wegen angeblicher Inkompetenz, 
geheimer Geschäfte sowie dubioser Mafia- und Geheimdienst-Kontakte in
die Kritik geraten war.
Das ist richtig so. Schließlich geht es um Glaubwürdigkeit. Wie soll 
eine neue "EU-Regierung", die mit dem Ruch der Vertuschung antritt, 
Europa transparent und bürgernah machen? Wie soll sie glaubhaft 
Subventionsbetrug mit Steuerzahlergeldern eindämmen? Jelevas 
Scheitern ist kein Schaden, sondern ein Sieg für Demokratie und 
Qualität in der EU. Die von Bulgarien ins Rennen geschickte 
Ersatzkandidatin gilt als kompetente "Sauberfrau".
Angesichts dieses Gewinns an Seriosität bleiben die Europäer wohl 
gerne ein paar Wochen länger als geplant ohne neue Exekutive. Sie 
haben Anspruch darauf, dass die bestmögliche Brüsseler Mannschaft für
sie Gesetze macht. Schließlich finanzieren sie mit ihren 
Steuermilliarden auch die üppigen Gehälter der EU-Kommissare.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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