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Rheinische Post: Metall-Vertrag zu Lasten Dritter

Düsseldorf (ots)

von Antje Höning
Die IG Metall scheint verantwortungsvoll mit der schwersten Krise 
der Metall- und Elektro-Industrie umzugehen. Sie hat auf alte 
Tarifrituale, überhöhte Lohnforderungen und Streiks verzichtet. Sie 
stimmt für 2010 sogar einer Nullrunde in der Lohntabelle zu und gibt 
sich mit einer Einmalzahlung zufrieden. Das ist einmalig und von 
Realitätssinn geprägt. Mehr ist in einer Branche nicht drin, in der 
selbst die Gewerkschaft 700 000 Jobs gefährdet sieht.
Doch der Preis, den die Gesellschaft für diesen Abschluss zahlen 
muss, ist hoch. Denn im Gegenzug gibt es eine komfortable 
Arbeitszeit-Regelung: Metall-Betriebe können die Wochenarbeitszeit 
auf 28 Stunden senken, die Arbeitnehmer werden dennoch für 29,5 
Stunden bezahlt. Damit dies die Betriebe nicht zu sehr belastet, 
wollen IG Metall und Arbeitgeber, dass der Staat ihnen teilweise die 
Sozialabgaben erlässt. Damit haben sie einen Vertrag zu Lasten 
Dritter geschlossen. Ausgerechnet die Arbeitgeber-Funktionäre, die 
gerne die Vorzüge des Wettbewerbs preisen, bitten zur Lösung ihres 
Branchenproblems die Gemeinschaft zur Kasse. Gesamtmetall-Chef 
Kannegiesser erpresst gar mit der Drohung, den Vertrag wieder zu 
kündigen, wenn die Politik nicht springt. Warum fordert er nicht 
gleich ein Gesetz, wonach die Unternehmen ihre Gewinne behalten, die 
Verluste aber sozialisieren dürfen?

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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