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Rheinische Post: Tod in Afghanistan

Düsseldorf (ots)

In der kalten Sprache der Experten nennt man
das einen "asymmetrischen Konflikt", wenn wie in Afghanistan reguläre
Nato-Truppen und die Taliban-Guerilla aufeinandertreffen. Die Fronten
in diesem Konflikt sind vage. Was sind Taliban-Kämpfer, was 
unbeteiligte Zivilisten? Wieder einmal haben die Bomben keinen 
Unterschied gemacht, wieder einmal haben afghanische Zivilisten eine 
Fehleinschätzung mit dem Leben bezahlt. Das liegt nicht an einer 
Rambo-Einstellung der westlichen Truppen, es liegt an der Natur 
dieses Krieges. Trotzdem darf man über solche tödlichen Zwischenfälle
nicht mit einem Achselzucken hinweg gehen. Die Nato-Soldaten müssen  
solange ihr eigenes Leben nicht unmittelbar bedroht scheint  im 
Zweifel den Finger vom Abzug lassen.
Dabei geht es vor allem um das Leben Unschuldiger, aber nicht nur. Es
geht auch um die Glaubwürdigkeit eines Einsatzes, dessen politischer 
Rückhalt immer stärker bröckelt. Nun werden die Niederlande als 
erstes wichtiges Mitglied aus der Afghanistan-Allianz ausscheiden. 
Ein Schritt, der Schule machen könnte, auch wenn er vor allem 
innenpolitischem Kalkül folgt. Der Abzug aus Afghanistan ist 
programmiert. Aber er muss geordnet erfolgen. Sonst war alles 
umsonst, auch unsere eigenen Toten.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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