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Rheinische Post: Der strenge Ton des Papstes

Düsseldorf (ots)

Wenn ein feinsinniger Gelehrter wie Benedikt
XVI. sich klein macht und im Namen seiner Weltkirche Scham und Reue 
bekundet über die Verbrechen, den Verrat, die Todsünden pädophiler 
Priester und Ordensleute, dann kann man sagen: Wir alle erleben einen
bestürzten Papst, der öffentlich zu Kreuze kriecht. Das ist 
angesichts der Schuld, welche US-amerikanische, irische und deutsche 
Geistliche auf sich geladen haben, eine angemessene Bußhaltung des 
"Stellvertreters Christi auf Erden". Der Stifter und das wahre 
Oberhaupt der Kirche hätte Schandfiguren, die sich an 
Schutzbefohlenen vergreifen und seine Frohe Botschaft verhunzen, aus 
dem Tempel gejagt. So rabiat geht man heutzutage mit Übeltätern nicht
mehr um, aber Kirchenrecht und Strafgesetzbuch bieten ausreichend 
Sanktionsmöglichkeiten. Darauf hat der Pontifex in angemessen 
strengem Ton aufmerksam gemacht.
In Deutschland, das sich bei der Lust an der Nabelschau von keinem 
Volk überbieten lässt, wundern sich manche, warum ausgerechnet der 
Landsmann auf dem Stuhl Petri zu den Missetaten in der Heimat nicht 
explizit Stellung bezieht, sich bloß die irischen Mitbrüder im 
Kirchenamt vorknöpft. "Warte nur, balde", möchte man vermuten. Wer 
unter den deutsche Bischöfen glaubt, der Kelch der Schelte aus Rom 
ginge an ihm vorüber, der irrt.

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Telefon: (0211) 505-2303

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