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Rheinische Post: Berlin Ankara

Düsseldorf (ots)

Ein Kommentar von Reinhold Michels:
Bundeskanzlerin Merkel, die heute und morgen in Ankara und 
Istanbul das deutsch-türkische Verhältnis auslotet und mit ihren 
Begleitern aus der Wirtschaft hoffentlich politisch-ökonomisch 
nutzbringend entwickelt, trifft auf einen besonders schwierigen 
Gastgeber: den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan. Er liebt das 
offene Wort, was erfrischend ist und die Fronten klären hilft. Aber 
Erdogan kämpft auch gerne mit schwerem Säbel. Er neigt dabei zu 
national tönender Selbstüberschätzung, gepaart mit Herabsetzung 
derjenigen, die nicht seine Überzeugung von einem expansiven, 
kulturell sendungsbewussten Türkentum teilen.
Industrievertreter ficht das nicht an, wenn nur die guten Geschäfte 
mit der Türkei noch besser werden. Vorwerfbar ist das nicht. Die 
Kanzlerin muss über den ökonomischen Tellerrand hinausschauen. Dabei 
sieht sie  wie aktuelle, gefährlich beschwichtigende Aussagen 
Erdogans über den aggressiven Iran belegen  Zeichen dafür, dass die 
Beziehungen beider Mittelmächte nicht so unbelastet sind, wie das 
wünschenswert wäre. Merkel sollte sich auch den belehrenden Ton 
Erdogans über das deutsche Schulwesen und das 
Staatsbürgerschaftsrecht verbitten  freundlich im Ton, hart in der 
Sache.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

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