Rheinische Post: Falsche Debatte um Zuwanderung Kommentar Von Martin Kessler
Düsseldorf (ots)
Der Besuch des türkischen Regierungschefs Erdogan hat die Diskussion um Zuwanderung und Islam offenbar befeuert. Gleich dutzendweise traten Politiker aller Couleur mit neuen Forderungen und Gegenforderungen zu Integration und Zuwanderung an die Öffentlichkeit. Leider taugt die Debatte nicht allzu viel. Denn es geht nicht um einen Stopp der Einwanderung "aus anderen Kulturkreisen", wie CSU-Chef Seehofer es glauben machen will, sondern um die richtige Migrationspolitik. Die deutsche Politik muss sich dabei an nationalen Interessen ausrichten, was nichts anderes heißt als am Nutzen der hier lebenden Bürger. Wer den Menschen in aller Welt helfen will, sollte spenden. Altruistische Motive haben in der Einwanderungspolitik nichts zu suchen. Die Frage, ob mögliche Migranten aus islamischen oder anderen Kulturkreisen kommen, ist daher falsch gestellt. Wichtig ist, dass es keine Zuwanderung in unsere Sozialsysteme gibt. Das passierte in der Vergangenheit nur zu häufig. Deutschland sollte sich stattdessen dem Wettbewerb um qualifizierte Migranten stellen. Davon würden beide Seiten profitieren, die Menschen im Ausland und die Einheimischen. Und von motivierten und gut ausgebildeten Zuwanderern wird man auch am ehesten erwarten können, dass sie sich in die Gesellschaft integrieren.
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