Rheinische Post: Boom verpflichtet
Düsseldorf (ots)
Wenn Wirtschaftsminister Rainer Brüderle in der kommenden Woche den Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung vorlegt, wird er wieder viel Grund zum Strahlen haben: Nachdem die deutsche Wirtschaft schon im vergangenen Jahr ein eindrucksvolles Wachstum von 3,6 Prozent hingelegt hat, wird sie auch in diesem Jahr mit einer ansehnlichen Rate von deutlich über zwei Prozent expandieren. So stark und stabil sei der Aufschwung, dass die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 2011 fühlbar unter die Drei-Millionen-Grenze sinken wird, meint Brüderle in seiner Prognose. Ausruhen auf den Lorbeeren, die nicht die ihren sind, darf sich die Regierung jedoch nicht. In Gestalt der Schuldenkrise im Euro-Raum lauert im Hintergrund eine Riesengefahr für Deutschland. Allein die Sparprogramme, die alle europäischen Staaten auflegen müssen, um den Euro zu retten, werden die deutsche Konjunktur dämpfen. Mittelfristig besteht trotz der momentan glänzenden Verfassung, in der die Unternehmen sind, hoher Reformbedarf in Deutschland. Die alternde Gesellschaft braucht Antworten darauf, dass immer weniger Menschen erwerbstätig sein werden - und immer mehr von staatlichen Transfers abhängen.
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