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Rheinische Post: Schäubles Euro

Düsseldorf (ots)

Wenn Wolfgang Schäuble rhetorisch in Fahrt kommt, dann vermag er Stimmungen zu wenden. Etwa von Bonn nach Berlin als Hauptstadt. Gestern drehte er wieder ein großes Rad. Denn es ging auch um den Fortbestand der Regierung. Der Streit um die Hellas-Hilfe ist eine Klippe, an der das Bündnis vorzeitig zerbrechen kann. Nicht etwa, weil sich Union und FDP unversöhnlich gegenüberstünden. Sondern, weil der Regierung die Stützen wegzubrechen drohen. Denn die Skepsis gegenüber dem griechischen Patienten ist in allen Fraktionen dramatisch gestiegen. Vor die Wahl gestellt, ihr eigenes Mandat zu gefährden oder noch ein paar Milliarden für eine letztlich gute Sache in Aussicht zu stellen, fiel es den Abgeordneten leicht, für ihre eigene Zukunft zu votieren. Doch die gestrige Abstimmung ist nur eine Sache des Augenblicks. Bis es zum Schwur kommt, werden die Politiker zur Genüge von der Stimmung in der Bevölkerung gekostet haben, die mit großer Mehrheit gegen die Griechen-Milliarden steht. Um so intensiver muss die Regierung dafür werben. So wie Schäuble, der klar aufzeigte, dass es in Deutschlands ureigenstem Interesse als Exportnation liegt, die gemeinsame Währung zu stabilisieren.

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