Rheinische Post: Streikgefahr bleibt
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar von Maximilian Plück:
Mit der Anrufung der Schlichtung in letzter Sekunde haben die Arbeitgeber der Deutschen Flugsicherung viel zu spät ein Einsehen mit den Flugreisenden gehabt. Dabei hatte jeder Richter, der sich in den vergangenen Tagen mit dem drohenden Streik der Gewerkschaft der Flugsicherung befassen musste, beiden Parteien das Gleiche geraten: verbales Abrüsten und einen Kompromiss per Schlichtungsverfahren. Dass sich die Arbeitgeber erst zur Schlichtung durchringen konnten, als alle anderen Wege ausgeschöpft waren, gibt einen Vorgeschmack darauf, wie schwierig sich das Verfahren gestalten dürfte. Und zeigt, dass die Gefahr eines Streiks in den letzten Ferientagen für NRW, Baden-Württemberg und Bayern keineswegs gebannt ist. Hinzu kommt ein Problem des Verfahrens selbst: Bei der Schlichtung der Fluglotsen stellen die Parteien abwechselnd den Schlichter. Diesmal sind die Arbeitgeber mit dem Arbeitsrechtler Volker Rieble an der Reihe. Um einen echten Kompromiss in einer solch verfahrenen Situation herzustellen, bedarf es aber eines unabhängigen Schiedsrichters, auf den sich beide Seiten einigen. Zum Wohle der schon jetzt gebeutelten Öffentlichkeit sollten die Tarifparteien das Verfahren entsprechend ändern.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell