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Rheinische Post: Wende auf Dänisch

Düsseldorf (ots)

Nach zehn Jahren bekommt Dänemark eine neue Regierung. Sie wird weiter links stehen, wenigstens auf dem Papier. Aber der Sieg der Vier-Parteien-Koalition unter Führung der Sozialdemokratin Helle Thorning-Schmidt wird das Land nicht umkrempeln. Dazu fiel das Wahlergebnis zu knapp aus. Die Vorgängerregierung von Ministerpräsident Lars Rasmussen wurde zwar abgewählt, aber nicht aus dem Amt gejagt; seine Rechtsliberalen wurden sogar zur stärksten Partei im Land. Die Rechtspopulisten, die Rasmussens Minderheitsregierung bisher stützten und auf diese Weise erheblichen Einfluss auf deren Politik hatten, verloren zwar, blieben aber drittstärkste Kraft. Eine Wende sieht anders aus. Die designierte Ministerpräsidentin wird wohl die von den Rechtspopulisten durchgesetzte Wiedereinführung der Grenzkontrollen schnell rückgängig machen. Aber sie hat schon angekündigt, dass sie in der Ausländerpolitik, der Frage dänischer Militäreinsätze im Ausland und auch hinsichtlich des Umgangs mit dem Islam nicht an Kurskorrekturen denkt. Sie weiß sehr wohl, dass die Dänen viel mehr interessiert, wie ihr unbezahlbar gewordener Wohlfahrtsstaat gerettet werden kann. Und auf diese Frage gibt es keine einfachen Antworten.

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