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Rheinische Post: Das Kreuz mit der Euro-Rettung

Düsseldorf (ots)

Wahlkämpfer müssen vereinfachen, um Botschaften transportieren zu können. Wenn die Berliner FDP auf dem Schlussspurt die morgige Abgeordnetenhauswahl zur "Euro-Abstimmung" ausruft, dann hofft sie, aus dem Lager der vielen Unentschlossenen wenigstens die Euroskeptiker zu sich ziehen zu können. Im Kleingedruckten erklärt die Partei, mit einem Ja zur FDP in Berlin werde die Position der FDP im Bund gestärkt. Die aber leistet sich derzeit einen fatalen Meinungswirrwarr. Sie steht zum Euro-Rettungskurs, streitet sich aber mit der Kanzlerin darüber, ob man jetzt schon über eine Griechenlandpleite öffentlich spekulieren sollte. Sie will den Rettungsschirm unterstützen, debattiert aber heftig über eine Mitgliederbefragung gegen Rettungsschirme. Überspitzt formuliert könnte beim Wähler also die Botschaft ankommen: Wer gegen die Euro-Politik der Union-FDP-Regierung stimmen will, sollte für die FDP stimmen. Das kann leicht zum Eigentor werden. Ein Mitgliederentscheid über einzelne Instrumente der Euro-Rettung ist erst recht problematisch. Das beginnt mit der Frage, wie sich das Abwägen dutzender Argumente, Bedenken und Alternativen in ein simples "Ja" oder "Nein" komprimieren lässt. Und es endet beim Risiko, dem Wähler die Botschaft zu geben, dass die Partei nicht weiß, was sie will.

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