Rheinische Post: Kommentar: Das richtige Urteil
Düsseldorf (ots)
Dass der Mörder ihres Sohnes die höchste Strafe erhalten hat, die das deutsche Recht vorsieht, wird Mircos Eltern nicht über den Verlust ihres Kindes hinwegtrösten können. Aber es wird für sie wie für alle Beteiligten eine Genugtuung sein, dass das Gericht in aller Klarheit die besondere Schwere der Schuld festgestellt hat. Der heute 45-jährige Olaf H. wird daher nicht als 60-Jähriger aus dem Gefängnis spazieren und einen Lebensabend in Freiheit verbringen. Obwohl das Gericht mangels Vorstrafen gegen ihn keine Sicherungsverwahrung verhängen konnte, wird Mircos Mörder mutmaßlich nie mehr freikommen. Es ist kein Manko des Verfahrens, dass das Gericht nicht klären konnte, warum der hochintelligente Manager (IQ 139) am 3. September 2010 vier Stunden auf der Suche nach einem Opfer durchs Niederrheinische fuhr. Entscheidend ist, dass das Gericht einem brutalen Mörder keine Möglichkeit geboten hat, sich in entschuldigende Ausreden zu flüchten. Der Mord, den Olaf H. begangen hat, war besonders brutal. Er hat sein Opfer auf grausamste Art großen Qualen ausgesetzt. Das Gericht hatte nicht über das feige Innenleben des Täters zu urteilen, sondern über eine bewusst und kalkuliert begangene Tat. Das ist gelungen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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