Rheinische Post: Kommentar: Warenhaus-Ehe
Düsseldorf (ots)
Eine Warenhaus-Allianz zwischen Karstadt und Kaufhof ist in der Vergangenheit stets als sinnvolle Lösung apostrophiert worden. Aber ökonomische Logik entwickelt diese Option nur daraus, dass Standorte bereinigt und Sortimente angepasst würden. Was das für die Beschäftigten in beiden Unternehmen bedeuten würde, kann man sich leicht ausmalen. Und deshalb dürften die Mitarbeiter die letzten sein, die über eine Warenhaus-Ehe deutscher Traditionalisten jubeln würden. Wenn der Deal denn überhaupt zustande kommt. Was Metro-Chef Eckhard Cordes über mehrere Jahre ohne Erfolg versucht hat, funktioniert bestimmt nicht auf den letzten Drücker seiner Amtszeit automatisch. Spezial- und Internetanbieter haben den unbeweglichen Großkaufhäusern in vielen Bereichen den Rang abgelaufen. Diese strukturellen Probleme verschwinden nicht einfach dadurch, dass sich zwei Große zusammentun. Seit Jahren ist der Kaufhof ein ungeliebtes Kind der Metro, weil er nicht in ihre Strategie passt. Will man da wirklich nach vorn kommen, muss man sich trennen - zur Not auch mit Preisnachlass. Andernfalls droht die Metro zum Ankündigungs-Weltmeister zu werden.
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