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Rheinische Post: Rote Linie für die Griechen

Düsseldorf (ots)

Vielleicht wird Giorgos Papandreou einst als genialer Meister der politischen Pirouette in die Geschichte eingehen. Als der Mann, der es schaffte, seine widerborstigen Landsleute davon zu überzeugen, dass es keine Alternativen zu einer Rosskur gibt, wenn Griechenland jemals aus dem Schuldensumpf kommen soll. So jedenfalls will Papandreou seine Ankündigung einer Volksabstimmung im Nachhinein verstanden wissen - als taktisches Druckmittel, um seine Widersacher zu disziplinieren. Wahrscheinlicher aber ist, dass man ihn als unberechenbaren Politiker in Erinnerung behalten wird, der mit seinem Coup ausgerechnet das ramponiert hat, was in diesen Tagen am wichtigsten ist: das Vertrauen. Immerhin, die Sache mit der Volksabstimmung hat auch ihr Gutes. Angesichts des drohenden Chaos haben Merkel und Sarkozy endlich Klartext geredet: Der Austritt der Griechen aus der Euro-Zone ist künftig eine Option. Damit ist eine rote Linie gezogen, die nicht nur gegenüber den Finanzmärkten wichtig ist, sondern auch gegenüber dem Rest Europas. Schließlich sind die Griechen nicht die einzigen, die den Gürtel brutal enger schnellen müssen. Portugiesen und Iren müssen ähnlich harte Einschnitte ertragen. Mit dem feinen Unterschied freilich, dass sie auf die finanzielle Solidarität der Europäer ganz anders reagieren als die Griechen: mit Dankbarkeit.

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