Rheinische Post: Hilfe für Opfer
Düsseldorf (ots)
Ein Kommentar von Eva Quadbeck:
Die Ankündigung, einen Hilfsfonds von 100 Millionen Euro für die Opfer sexuellen Missbrauchs aufzulegen, hat einen Schönheitsfehler: Der Finanzminister hat zwar die Hälfte davon als Bundesanteil zugesagt, aber die restlichen 50 Millionen Euro müssen noch über die Länder eingesammelt werden. Von dem Geld sollen Hilfsangebote für die Opfer bezahlt werden. Die Einschränkung: Die Zahl der Therapie-Stunden für den Einzelnen soll zweistellig bleiben. Das mag vielen Opfern helfen. Es wird aber auch Schicksale geben, die nach 20, 30, 40 oder mehr Therapiestunden immer noch nicht mit den brutalen Vergehen leben können, die sie erlitten haben. Ein Lichtblick sind die präventiven Maßnahmen, die die Regierung beschlossen hat. Sie helfen, die erhöhte Aufmerksamkeit zu konservieren, die derzeit gegenüber sexuellem Missbrauch herrscht. Auch wenn die Arbeit am Runden Tisch bei Bekämpfung und Aufarbeitung des Missbrauchs an Grenzen stößt, ist sie doch ein Wert an sich. Sie hat dem Thema Aufmerksamkeit und Gewicht gegeben. Die Ministerinnen müssen in einem Jahr unbedingt an ihr Versprechen erinnert werden, die eigenen Pläne auf Umsetzung zu überprüfen.
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