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Rheinische Post: Das Geld der Kirche

Düsseldorf (ots)

Es ist bitter, wenn ein Unternehmen an den Rand des Ruins gerät, weil es sich auf riskante Anlagen eingelassen und damit Schiffbruch erlitten hat. Hochnotpeinlich ist es, wenn es sich um eine Firma in Besitz der Kirche handelt, jener Institution, die mit gutem Grund stets aufs Neue zum Maßhalten und zur Nachhaltigkeit in Finanzsachen mahnt. Genau das ist passiert, soweit die staatsanwaltlichen und kirchlichen Ermittler bisher wissen - und zwar dem Beihilfe-und-Bezüge-Zentrum der Evangelischen Kirche im Rheinland. Am Ende dürfte ein Schaden von 20 Millionen Euro in der Bilanz stehen. Die rheinische Kirche hat allen Grund, sich selbst an die Brust zu klopfen und ihre Beteiligungsstrukturen zu überarbeiten - wo war die Aufsicht? Freilich gilt auch, der Fall Wulff beweist es: Mindestens so fatal wie das Problem selbst kann der Umgang damit sein, wenn Information nur scheibchenweise herausgerückt und nur eingeräumt wird, was bereits bekannt ist. Die rheinische Kirche hat dieser Versuchung widerstanden. Dass das Kirchenparlament auch den neuen Bericht zur Sache öffentlich gemacht hat, der einer wilden Räuberpistole gleicht, spricht für mutigen Realismus oder für große Wut auf die Verantwortlichen. Vermutlich für beides.

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