Rheinische Post: Romneys Dilemma
Düsseldorf (ots)
Mitt Romney ist es auch am Super Tuesday nicht gelungen, seine Rivalen im US-Vorwahlkampf so überzeugend zu besiegen, dass ein Ende des langwierigen Ausscheids absehbar wäre. Nun wird das Kandidatenduell wohl über die volle Rundenzahl gehen. Gewiss, nach Punkten liegt Romney vorn. Er hat mehr als doppelt so viele Delegiertenstimmen gesammelt wie Rick Santorum, sein härtester Widersacher. Und im August sind es allein die Delegierten, die auf dem Parteitag entscheiden, wer in den Final-Kampf ums Weiße Haus ziehen soll. Falls nichts Sensationelles passiert, dürfte Romney am Ende die Nase vorn haben. Nicht als strahlender Champion, sondern als erschöpfter Arbeitssieger. Überdeutlich haben die Vorwahlen die Defizite des kühlen Geschäftsmanns zutage treten lassen. Romney ist und bleibt ein Mann der Wall Street, ein typischer Vertreter jener Elite, die krisengebeutelte Amerikaner gern ihren Zorn spüren lassen. Nun hat sich der Populist Santorum den Rebellengeist zunutze gemacht. Romneys Problem: Um Santorums Angriff abzuwehren, glaubt er, sich beim rechten Flügel anbiedern zu müssen. Jede Präsidentenwahl aber wird in der Mitte entschieden. Mitt Romneys Dilemma ist Barack Obamas Trumpf.
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