Rheinische Post: Gegen Fundis
Düsseldorf (ots)
Wer eine ideologische Nähe zum Terror-Netzwerk Al Qaida hat, wie es der Bundesinnenminister Teilen der radikalislamischen Salafisten unterstellt, sympathisiert mit einer kriminellen Vereinigung. Das ist ein schwerer Vorwurf, denn Gründung und Unterstützung einer Bande von Mordgesellen sind strafbar. So viel zur Einordnung derjenigen Islamisten, die aggressiv auftreten und in ihrer Verstiegenheit die These vom Menschen als vernunftbegabtem Wesen erschüttern. Gegenwärtig findet in deutschen Städten aber kein Zweikampf zwischen westlicher Rationalität und islamistischer Verblendung statt. Denn die frechen Rechtspopulisten, die sich beleidigend vor muslimischen Gotteshäusern postieren, sind geistige Brandstifter. Der Mehrheit der Muslime gebührt Dank dafür, dass sie sich von diesen unchristlichen Aufwieglern nicht provozieren lässt. Überlegungen, salafistische Vereinigungen zu verbieten, mag man anstellen. Wichtiger wäre es, die Polizei mit Distanzwaffen auszurüsten, damit sie sich Schläger und Messerstecher vom Leib halten kann. Notwendig ist auch ein verstärkter aufklärerischer Diskurs über religiöse Pathologien. Sie gibt es nicht nur im Islam, sondern auch unter christlichen und jüdischen Fundis.
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